Sammlungskonzept

Präambel

 

Grundlage für die Sammeltätigkeit des Nordwestdeutschen Museums für IndustrieKultur in Delmenhorst sind die Statuten des International Council of Museums (ICOM, Internationaler Museumsrat) für Museen und der ICOM-Verhaltenskodex für Museen.

Seinem Leitbild entsprechend widmet sich das Museum gleichermaßen den Schwerpunkten Stadtgeschichte Delmenhorst, Mühlengeschichte der Hasberger Mühle und Norddeutsche Wollkämmerei und Kammgarnspinnerei (NW&K) als exemplarisches Beispiel der Industrialisierung in Nordwestdeutschland. Es werden also Gegenstände gesammelt, bewahrt und wissenschaftlich erschlossen bzw. der Forschung zugänglich gemacht, die in aller Regel einen Bezug zur Stadt Delmenhorst bzw. zur NW&K haben. Einige Angaben zur bislang kurzen und wenig dokumentierten Sammlungsgeschichte des Museums finden sich im Museumskonzept der Einrichtung.

 

Der Bestand des Museums umfasst derzeit folgende Sammlungsgruppen:

 

Handwerk, Maschinen und Industrieanlagen, Fotografie, Grafik, Möbel, Keramik, Gemälde, archäologische Objekte, Skulpturen, Waffen und Wehrausrüstung, Silber, Textilien, unedle Metalle, Volkskunde, Haushaltsgeräte und Glas.

 

Vor diesem Hintergrund verfolgt das Nordwestdeutsche Museum für IndustrieKultur das Ziel, nach folgenden Kriterien systematisch zu sammeln:

 

- Objekte, die in die Sammlung aufgenommen werden, sollen einen Bezug zur regionalen Stadt- und Industriegeschichte bzw. zur NW&K haben. Hierbei finden ebenfalls Objekte Berücksichtigung, die indirekt in einem Zusammenhang mit der regionalen Geschichte zu sehen sind, insbesondere, wenn es sich dabei um Gegenstände handelt, die aus einer regionalen Sammlung bzw. einem regionalem Nachlass stammen und somit die hiesige Sammelkultur bzw. Wohn- und Lebenskultur dokumentieren.

 

- Es sollen grundsätzlich nur planmäßig Objekte gesammelt werden, die eine wichtige und sinnvolle Ergänzung der Sammlung des Museums bzw. hinsichtlich der vom Museum verfolgten Sammlungsziele darstellen.

 

- Ferner können Objekte in die Sammlung aufgenommen werden, wenn sie für die didaktische Vermittlung eines Sammlungsgebiets des Museums eine wichtige Ergänzung darstellen, und wenn gleichartige Objekte nicht bereits in der Sammlung vorhanden sind.

 

- Bei übernommenen Objekten soll es sich nachweislich um Originale handeln. Die Provenienz der Objekte und ihre Verwendungsgeschichte sollen bekannt sein. Eine nicht geklärte Provenienz schließt eine Aufnahme in die Sammlung aus. Zudem soll der Bezug zur regionalen Geschichte nachweisbar sein, d.h. er muss in den Museumsakten entsprechend dokumentiert werden.

 

- Der Erwerb von Dubletten ist nur in fachlich begründeten Ausnahmefällen zulässig.

 

- Mit der Übernahme eines Objektes in die Sammlung verpflichtet sich das Nordwestdeutsche Museum für IndustrieKultur dazu, den Gegenstand zeitlich unbegrenzt zu erhalten und zu bewahren. Die konservatorische und wissenschaftliche Betreuung von aufgenommenen Objekten muss gesichert sein (Klima, Kapazitäten zur Dokumentation, räumliche Kapazitäten, der finanzielle Aufwand für eine eventuelle Wiederherstellung eines Objektes, das in einem schlechten Zustand ins Haus kommt, muss gesichert und möglichst schon bei Aufnahme des Objektes geregelt sein). Wenn Objekte restauratorisch aufbereitet werden müssen, muss gewährleistet sein, dass dies entsprechend der aktuellen Standards in der Restaurierung geschieht.

 

- Objekte aus der Sammlung dürfen seitens des Museums nur veräußert oder vernichtet werden, wenn dies entsprechend der im Leitfaden „Nachhaltiges Sammeln“ des Deutschen Museumsbundes (DMB) formulierten Regeln erfolgt.

 

- Objekte, die aufgenommen werden, dürfen keinesfalls – etwa bedingt durch offensichtlichen Schädlingsbefall oder eine starke Belastung durch Umweltgifte – andere Sammlungsbestände gefährden.

 

- Über die Aufnahme eines Objektes in die Sammlung entscheidet die Museumsleitung.

 

- Das Museum sieht es außerdem als seine Aufgabe die Altbestände der Sammlung nach den oben formulierten Grundsätzen und Anforderungen zu behandeln.

 

 

Kontakt:

E-Mail: nordwollemuseen(at)web.de

Instagram: nordwollemuseen.delmenhorst

 

Diese Internetseite wurde vom Förderkreis Industriemuseum Delmenhorst e.V. erstellt.