Museumskonzept

Präambel

 

Das Nordwestdeutsche Museum für IndustrieKultur ist die größte museale Einrichtung im Nordwesten der Bundesrepublik Deutschland, die sich exemplarisch am Beispiel der regionalen Entwicklung der Geschichte der Industrialisierung widmet. Das Museumskonzept wird durch die Mitarbeiterschaft des Museums erarbeitet und getragen sowie mit dem Träger des Museums abgestimmt. Das Konzept ist ab dem Zeitpunkt seiner Verabschiedung sieben Jahre gültig. Nach Ablauf dieser Frist erfolgt eine Überprüfung und Aktualisierung.

 

Rechtlicher Status

 

Das Nordwestdeutsche Museum für IndustrieKultur wird von der Stadt Delmenhorst getragen. Die Museumsleitung agiert im Auftrag des Trägers.

 

Finanzielle Lage

 

Der Museumsetat wird von der Kommune Delmenhorst zur Verfügung gestellt. Hierdurch sind Mieten und Unterhalt der Museumsgebäude – die Stadt ist Eigentümerin des größten Teils der genutzten Immobilien –, die Gehälter der Mitarbeiter:Innen sowie alle laufenden Kosten, einschließlich einer kontinuierlichen Sonderausstellungstätigkeit langfristig gesichert. Ankäufe für die Sammlungen des Museums sind in einem geringen Umfang möglich. Für die Realisation größerer Projekte, vor allem im Bereich Sonderausstellungen, werden regelmäßig Drittmittel eingeworben.

 

Leitbild

 

Das Nordwestdeutsche Museum für IndustrieKultur sammelt, bewahrt, vermittelt und erforscht Zeugnisse der regionalen Industriekultur sowie der Delmenhorster Stadtgeschichte und kommuniziert die Ergebnisse seiner Arbeit an ein breites Publikum.

 

Das aktuelle Leitbild wurde im Kontext der Bewerbung um das Museumsgütesiegel 2016 durch die Mitarbeiterschaft des Nordwestdeutschen Museums für IndustrieKultur erstellt.

 

Geschichte des Museums

 

Die Anfänge eines Heimatmuseums für Delmenhorst gehen in die späten 1920er Jahre zurück, als – vor allem durch die Initiative des Heimatforschers Georg von Lindern – im Wasserturm der Stadt Delmenhorst eine erste kleine Ausstellung entstand. Schon damals war es beabsichtigt eine Präsentation zur Stadtgeschichte zu entwickeln, die eng mit einer Darstellung der Industriegeschichte der Kommune verbunden ist. Diese frühen musealen Bemühungen fanden durch den Zweiten Weltkrieg ein Ende. In dieser Frühzeit zusammengetragene Objekte waren dann mit Grundlage für eine Sammlung bzw. Ausstellung, die nach 1974 im Nebengebäude der heutigen Städtischen Galerie Delmenhorst zu besichtigen war und die wiederum später zum Teil Grundlage für das seit 1995 geplante und schließlich im Dezember 1997 eröffnete Stadtmuseum wurde. Gezeigt wird hier, abgesehen von einem Einblick in die regionale Ur- und Frühgeschichte, vor allem die Entwicklung der Stadt vom Mittelalter bis in das 21. Jahrhundert. Die thematischen Schwerpunkte der Ausstellung sind die Delmenhorster Burg, die Frühzeit der Industrialisierung, dieThemen Jute und Linoleum, Kunst und Gestaltung in Delmenhorst, Migration und der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg gewidmet.

 

Nachdem 1981 die VKS AG, Nachfolgebetrieb der Norddeutschen Wollkämmerei und Kammgarnspinnerei (NW&K), den Betrieb eingestellt hatte, entstanden im Zuge der Überlegungen zur Umwidmung des ehemaligen Fabrikgeländes ab 1985 erste Ideen ein Fabrikmuseum auf der Nordwolle zu realisieren. 1990 wurden erste konzeptionelle Gedanken zum Museum im Kulturausschuss der Stadt Delmenhorst vorgestellt. Ein Jahr darauf wurde das Projekt vom Rat genehmigt. Im Jahr 1992 wurde das von dem Museumsgestalter Peter Gössel modifizierte Ursprungskonzept vorgestellt und in der Folgezeit dann umgesetzt. Im September 1996 wurde schließlich auf dem Gelände das Fabrikmuseum eröffnet. Gezeigt wird in ihm die Geschichte der Industrialisierung am exemplarischen Beispiel der Norddeutschen Wollkämmerei und Kammgarnspinnerei in Delmenhorst, insbesondere aus sozialhistorischer Perspektive. Die drei thematischen Schwerpunkte bilden in diesem Ausstellungsgebäude die Darstellung der Energieversorgung der Fabrik, die des Produktionsablaufs und die Geschichte des Unternehmens von der Gründung durch die Bremer Kaufmannsfamilie Lahusen, über den Konkurs im Jahr 1931, bis zur Schließung des Nachfolgebetriebes im Jahr 1981. Besondere Schwerpunkte der Präsentation bilden außerdem die Themen Zwangsarbeit während der Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft und Arbeitsmigration ab den 1960er Jahren.

 

Schon vor den anderen beiden Einrichtungen, nämlich seit 1990 wird außerdem die Mühle in Hasbergen als museale Einrichtung genutzt. Sie ist organisatorisch dem Nordwestdeutschen Museum für IndustrieKultur zugeordnet, wobei die direkte Betreuung des Objektes durch die Dörfergemeinschaft Hasbergen e.V. gewährleistet wird. Die heutige Ausstellung wurde in den 1990er Jahren entwickelt und stellt die Geschichte der Mühle und das Handwerk des Müllers dar.

 

Ressourcen und Sammlungen

 

Sammlungen

 

Das Nordwestdeutsche Museum für IndustrieKultur sammelt Objekte bzw. Dokumente zur regionalen Industriekultur, im Rahmen derer die Geschichte der Norddeutschen Wollkämmerei und Kammgarnspinnerei einen Schwerpunkt darstellt, sowie zur Geschichte der Stadt Delmenhorst. Hinsichtlich der Sammlungsbestände der Institution sind die Objekte zur Arbeitsmigration und die fast vollständig erhaltene Mitarbeiterkartei aus den Jahren 1884 bis 1931 als Objekt- bzw. Dokumentgruppen von überregionaler Bedeutung hervorzuheben. Ein weiterer, überregional bedeutender Bestand ist eine Sammlung zum Thema Messen und Wiegen, der sich in der Museumsmühle Hasbergen befindet. Angesichts des noch nicht langen Bestehens der Einrichtung ist die Sammlung zur Stadtgeschichte noch nicht sehr umfangreich. Begonnen werden muss außerdem mit einer systematischen Sammlung und Erfassung von immateriellem Kulturgut (Zeitzeugeninterviews, Geräusche und Gerüche aus der Produktion / der Stadt Delmenhorst etc.).

 

Gebäude und Räumlichkeiten

 

Bei den beiden Ausstellungsgebäuden des Museums handelt es sich zum einen um die ehemalige Kraftzentrale / Lichtstation der NW&K von 1884 (Stadtmuseum) und die Turbinenhalle mit einem Teil des ehemaligen Produktionsbereichs der Fabrik von 1902 bzw. 1905 (Fabrikmuseum). Die denkmalgeschützten Häuser liegen inmitten des ehemaligen Fabrikgeländes, das als weitgehend erhaltener Gesamtkomplex ein Industriedenkmal von europäischer Bedeutung ist.

 

Das Museum liegt verkehrsgünstig in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof der Stadt Delmenhorst, es existiert eine Bushaltestelle zur Einrichtung und es bestehen um die Gebäude herum zahlreiche Parkplätze, zu denen auch ein museumseigener Parkbereich, einschließlich einer Parkbucht für Busse, gehört. Das Fabrikmuseum verfügt über ca. 2.300 qm Ausstellungsfläche und ist aufgrund seiner nach Norden ausgerichteten Fenster weitgehend im Innenbereich vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt. In den Gebäuden ist hinsichtlich der konservatorischen Anforderungen kein aktueller musealer Standard anzutreffen. Zur kontinuierlichen Überwachung des Klimas sind Datenlogger angeschafft. Seit der Einrichtung des Gebäudes im Jahr 1996 hat es keine wesentlichen Veränderungen in der Dauerausstellung gegeben. Die Möglichkeiten das Museum als Ganzes baulich weiter zu entwickeln sind dadurch gegeben, dass die umfangreiche Rasenfläche hinter dem Fabrikmuseum auf der Grundlage eines Beschlusses des Rats der Stadt Delmenhorst als Ergänzungsfläche für das Museum vorgesehen ist. Das ca. 700 qm umfassende Stadtmuseum liegt direkt neben dem Fabrikmuseum und es sind aufgrund der ähnlichen Gebäudestruktur mit dem Fabrikmuseum vergleichbare konservatorische Bedingungen vorzufinden.

 

In der ehemaligen, ca. 1890 errichteten Wäscherei der Fabrik hat das Museum Räumlichkeiten im Umfang von rund 340 qm im Erdgeschoss für den Werkstattbereich und zur Nutzung als Depot gemietet. Weitere Depotflächen befinden sich im 1884 errichteten Wollelager, die etwa 350 qm umfassen. Objekte werden in den Magazinen in überwiegend aus Stahl bestehenden Schränken und Regalsystemen – teilweise staubgeschützt – gelagert. Das Fassungsvermögen des Depots ist im Bereich der Großobjekte erschöpft.

 

Personalstruktur

 

Alle Mitarbeiter:Innen der Einrichtung, also wissenschaftliche Leitung, wissenschaftliche Mitarbeiter:Innen in der Museumspädagogik, Verwaltungsangestellte, Technische Mitarbeiter:Innen und Aufsichten, sind fachgerecht ausgebildet bzw. in ihre Tätigkeitsfelder eingewiesen und werden nach Bedarf fortgebildet. Ein Großteil sich wiederholender Arbeitsabläufe in den verschiedenen Aufgabengebieten wie etwa Veranstaltungsplanung etc. sind standardisiert und mit entsprechenden Abwicklungsleitfäden bzw. Laufzetteln vorbereitet.

 

Außer den festangestellten Kollegen und Kollginnen sind Honorarkräfte im Bereich Aufsicht, Werkstatt, Forschung und Recherche sowie museumspädagogische Vermittlung beschäftigt. Darüber hinaus erfolgt immer wieder die Vergabe von projektbezogenen Werkverträgen. Zu den Tätigkeiten, die fernerhin durch externe Kräfte für das Museum erledigt werden, gehören vor allem Restaurierungen und die Reinigung der Gebäude.

 

Das Museum hält Fortbildungs- bzw. Lehrangebote für Studierende des Masterstudienganges „Museen und Ausstellungen“ in Oldenburg, für Regialogen sowie Praktikanten und Praktikantinnen aus dem schulischen und universitären Bereich vor. Angeboten wird außerdem die Absolvierung eines Freiwilligen Sozialen Jahres in der Kultur.

 

Das Nordwestdeutsche Museum für IndustrieKultur wird in seiner Arbeit schließlich maßgeblich durch das Ehrenamt unterstützt. Zu den hierdurch abgedeckten Arbeitsbereichen gehört die Betreuung der Museumsmühle in Hasbergen, das Archiv des Museums sowie die Erschließung und Digitalisierung der Mitarbeiterkartei der Nordwolle (fast vollständige Überlieferung zur Belegschaft von 1884 bis 1931). Der Förderkreis des Industriemuseums Delmenhorst e.V. veranstaltet das jährlich wiederkehrende Museumsfest und darüber hinaus andere kulturelle Aktivitäten für das Museum.

 

Museale Aufgabenfelder

 

Sammeln: Die Neuzugänge in das Museum erfolgen auf der Grundlage der aktuell 2016 erstellten Sammlungskonzeption. Eine erste Katalogisierung der Sammlungen erfolgte im Vorfeld der Museumsgründung ab 1984 mit Karteikarten, die bis 1994 geführt wurden. Ab 1992 wurde ein Eingangsbuch vom Museum verwendet, in das dann aber nur noch 1993 und ein weiteres Mal 2006 insgesamt weniger als 50 Einträge vorgenommen wurden. Mit der digitalen Objekterfassung wurde 2007 mit der Museumsdatenbank ADLIB begonnen. Von den schätzungsweise rund 50.000 Museumsobjekten sind bislang ca. 2.600 erfasst worden. Neuzugänge zur Sammlung und noch in der Datenbank fehlende Objekte werden kontinuierlich eingegeben. Seit 2015 werden neue Eingangsbücher verwendet. Eines davon für die Erfassung der Altbestände und eines für die Aufnahme von Neuzugängen in die Sammlung.

 

Bewahren: Das Museum verfolgt die Bewahrung der Sammlung entsprechend zeitgemäßer konservatorischer Standards, soweit es die äußeren Umstände (nicht klimatisierte Räumlichkeiten etc.) erlauben. Die Objekte werden dementsprechend fachgerecht in der Dauerausstellung präsentiert bzw. im Depot gelagert. Die Einhaltung der konservatorischen Standards wird durch die fachliche Kompetenz des wissenschaftlichen Personals, der fortgebildeten technischen Mitarbeiter:Innen des Museums und durch die kontinuierliche Einbindung externer Beratung, beispielsweise durch Restauratoren, gewährleistet.

 

Erforschen: Die Sammlungen und Fragestellungen der Einrichtung werden durch das Museum und externe Wissenschaftler erforscht. In diesem Zusammenhang spielt u.a. der wissenschaftliche Beirat der Institution eine wichtige Rolle, der eine eigene Publikationsreihe herausgibt. Durch den Beirat bestehen auch enge Kontakte zu den Universitäten in Bremen, Oldenburg und Osnabrück. Regelmäßig erscheinen schließlich zu Museumsthemen Beiträge in den Delmenhorster Heimatjahrbüchern.

 

Ausstellen und Vermitteln: Das Nordwestdeutsche Museum für IndustrieKultur verfolgt das Ziel die in Ausstellungen präsentierten Inhalte möglichst anschaulich und allgemeinverständlich zu vermitteln und es greift dafür auf aktuelle Strategien zur Kommunikation mit dem Publikum und der Museumspädagogik zurück. Die inhaltlichen Schwerpunkte der Vermittlung ergeben sich aus der Sammlungskonzeption der Einrichtung und der aus ihr resultierenden Dauerausstellung. Die Auswahl der in Sonderausstellungen gezeigten Themen leitet sich ebenfalls von den inhaltlichen Schwerpunkten des Museums ab.

 

Service

 

Als Serviceeinrichtungen für Museumsbesucher:Innen hält das Nordwestdeutsche Museum für IndustrieKultur ein Selbstbedienungsmuseumscafé und zwei Museumsshops vor. Die Ausstellungsbereiche sind alle barrierefrei zugänglich und es gibt in der Präsentation Sitzgelegenheiten bzw. leichte Klappsitze, die Gäste des Hauses mit durch die Ausstellung nehmen können.

 

Auskunft zu den Angeboten des Museums, zu seiner inhaltlichen Arbeit oder zu besonderen Aktionen wird im Rahmen von Presseterminen und durch Pressemitteilungen erteilt. Im Internet ist das Museum über die Homepage der Stadt Delmenhorst präsent. Dort werden die Inhalte mit Museumsbezug permanent aktualisiert. Informationen zum Haus und seinen Projekten werden dort außerdem nach Bedarf über Facebook kommuniziert. Es werden wissenschaftliche Anfragen beantwortet und es wird die Möglichkeit gegeben, in den Sammlungen zu forschen. Darüber hinaus ist eine Präsenzbibliothek für das allgemeine Publikum während der Öffnungszeiten des Museums zugänglich. Durch ehrenamtliche Betreuung ist nach Absprache die Mitarbeiterkartei der NW&K von 1884-1931 einzusehen, mittels derer Delmenhorster und andere Interessierte Familienforschung betreiben können.

 

Zum Service des Museums gehört schließlich die Vermietung von Räumlichkeiten – vor allem der Turbinenhalle – für Tagungen, Firmenveranstaltungen, Konzerte, Hochzeiten, andere private Feiern und ähnliche Veranstaltungen.

 

Museumsmanagement

 

Das Nordwestdeutsche Museum für IndustrieKultur ist als rein städtische Einrichtung organisatorisch, insbesondere auch was Personal und Finanzen anbelangt, vollständig in die Verwaltungsstrukturen der Stadt Delmenhorst eingebunden. Dienstrechtlich Vorgesetzte sind die Leitung des Fachdienstes Kultur, die Leitung des Fachbereichs Bildung, Wissenschaft, Sport und Kultur sowie die Oberbürgermeisterin der Stadt Delmenhorst. Die interne Organisationsstruktur des Museums bildet ein aktuelles Organigramm ab.

 

Im Rahmen der internen Kommunikation findet einmal wöchentlich eine Dienstbesprechung statt, an der nach Möglichkeit alle anwesenden Kolleginnen und Kollegen des Museums teilnehmen. In einem regelmäßigen Turnus finden Besprechungen zum einen mit den museumspädagogischen Honorarkräften sowie zum anderen mit dem Vorstand des Förderkreises des Museums statt. Darüber hinaus gibt es nach Bedarf abgehaltene Gesprächsrunden mit den Ehrenamtlichen, dem Aufsichtsdienst und in Projekte eingebundenen Kolleginnen und Kollegen. Es finden jährlich Mitarbeitergespräche statt.

 

Vertreten ist das Haus in zahlreichen Gremien und Arbeitsgruppen bzw. Verbänden, zu denen u.a. der Vorstand des Förderkreis des Museums, der Vorstand des Heimatvereins Delmenhorst, der Ausschuss für Bildung, Wissenschaft, Sport und Kultur der Stadt Delmenhorst, städtische Gremien und Arbeitsgruppen, der Museumsverband Niedersachsen und Bremen e.V., die AG Museen und Sammlungen der Oldenburgischen Landschaft, der Regionalverband Museumspädagogik Norddeutschland e.V., der Vorstand des Vereins zum Erfassen, Erschliessen, und Erhalten der historischen Sachkultur im Weser-Ems-Gebiet e.V., der Förderverein Informationszentrum Freilichtbühne Bookholzberg e.V., der Arbeitskreis Kultur der Metropolregion Bremen-Oldenburg, die historische Kommission für Niedersachsen und der Deutsche Museumsbund gehören.

 

Marketing, Öffentlichkeitsarbeit und PR

 

Das Nordwestdeutsche Museum für IndustrieKultur verfolgt ein Marketing, dass auf seine hauptsächlichen Zielgruppen ausgerichtet ist. Es will ein Museum für möglichst viele Menschen sein: Angesprochen fühlen sollen sich durch seine Angebote alle Generationen, Einwohner Delmenhorsts und Gäste der Region, Delmenhorster Schulen, Bibliotheken, andere Museen, Forschungseinrichtungen und Wissenschaftler bzw. Wissenschaftlerinnen sowie Vereine.

 

Um seine Zielgruppen zu erreichen, wird vom Museum im Rahmen der Hauswerbung neben dem Hausflyer und dem museumspädagogischen Flyer im halbjährlichen Rhythmus ein Programmflyer gedruckt. Des Weiteren werden jeweils Presseinformationen zu allen aktuellen Projekten veröffentlicht, die durch Mitteilungen über die Sozialen Medien der Stadt ergänzt werden. Neben diesen Mitteln werden projektgebunden zu den Sonderausstellungen Plakate und bei größeren Projekten Flyer und bisweilen auch ein Hausbanner erstellt. Hinzu kommen Postversendungen an ausgewählte Kreise bzw. Vortragstätigkeit zu den Vorhaben des Museums. Veröffentlicht werden die Aktionen bzw. Projekte der Einrichtung auch durch kulturtouristische Verbundprojekte, wie „Land der Entdeckungen“, das gemeinsam von der Ostfriesischen und der Oldenburgischen Landschaft getragen wird. Das Fabrikmuseum ist Ankerpunkt der Europäischen Route der Industriekultur und in entsprechenden Werbematerialien vertreten.

 

Im Zuge eines vernetzten Marketings wird eng mit den regionalen Touristikern, der Delmenhorster Tourist Information sowie der Delmenhorster Wirtschaftsförderungs Gesellschaft mbH zusammengearbeitet. Darüber hinaus bestehen Kooperationen mit zahlreichen Kulturträgern oder kulturnahen Institutionen der Region, zu denen etwa in Delmenhorst die Städtische Galerie, die VHS Delmenhorst, das KulturBüro, die Musikschule, das Stadtarchiv, der KulturKreis Delmenhorst e.V. und darüber hinaus die Musikschule Emden, der Förderverein Informationszentrum Freilichtbühne Bookholzberg e.V., die Oldenburgische Landschaft, die Metropolregion Nordwest, regionale und überregionale Museen (Oldenburg, Bremen, Willhelmshaven, Neumünster, Nordhorn, Bramsche etc.), die Universität Oldenburg, weitere städtische Institutionen, Wirtschaftsunternehmen der Region und soziale Einrichtungen wie die AWO, das Nachbarschaftszentrum Wollepark oder das „Hütte“ Jugendhaus Sachsenstraße gehören.

 

Zu den öffentlichkeitswirksamen Veranstaltungen, die vom Museum durchgeführt werden, zählen Tagungen, Vorträge, Lesungen, Konzerte, Theateraufführungen, Filmpräsentationen oder auch Podiumsdiskussionen.

 

Es wird eine kontinuierliche Besuchsstatistik geführt, im Rahmen derer teilweise Postleitzahlen erfasst werden. Umfassendere Besucherbefragungen sind für die Zukunft geplant – ein entsprechender Fragebogen liegt bereits vor.

 

Perspektiven und Visionen

 

Vor dem Hintergrund der Tatsachen, dass das Nordwestdeutsche Museum für IndustrieKultur auf einem denkmalgeschützten ehemaligen Fabrikgelände von europaweiter Bedeutung liegt und die damit zusammenhängenden Inhalte vom Museum vermittelt werden sowie der, das wichtigste Museum zur Industriekultur im Nordwesten der Bundesrepublik zu sein, wird das Ziel verfolgt, die überregionale touristische Ausstrahlung der Einrichtung und deren Bedeutung als außerschulischer Lernort zu steigern und damit auch die Besuchszahlen.

 

Verfolgt wird vom Nordwestdeutschen Museum für IndustrieKultur gemeinsam mit dem Berliner Ausstellungsbüro beier und wellach projekte das Ziel einer Neueinrichtung der Dauerausstellung beider Museumspräsentationen. Hierbei liegt die Intention zugrunde, die Vermittlung nachhaltig zu stärken in Richtung einer Dauerausstellung und museumspädagogischen Arbeit, die deutliche Akzente in den Bereichen forschendes Lernen, Interaktivität, multimediale und inklusive sowie barrierefreie Angebote setzt. In Zukunft sollen schließlich vor allem die inhaltlichen Gebiete neue Medien, demografischer Wandel, Migration, Umwelt und Auswirkungen der Globalisierung besonders akzentuiert werden, ohne dass dabei der sozialhistorische Ansatz der Präsentation außer Acht gerät.

 

Das Museum hat eine federführende Funktion bei der Vernetzung der musealen Einrichtungen mit textiler Thematik im Nordwesten übernommen. Entstehen sollen in diesem Rahmen beispielsweise gemeinsam erarbeitete Wanderausstellungen. Angestrebt wird für die Zukunft außerdem eine engere Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv Delmenhorst, weil es hier zahlreiche inhaltliche Überschneidungen gibt.

 

 

Kontakt:

E-Mail: nordwollemuseen(at)web.de

Instagram: nordwollemuseen.delmenhorst

 

Diese Internetseite wurde vom Förderkreis Industriemuseum Delmenhorst e.V. erstellt.